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Welche Rolle spielt die minimalinvasive Chirurgie heute in der Therapie der CMD?
Teil der 60. wissenschaftlichen Herbsttagung 2024
Die minimalinvasive Chirurgie des Kiefergelenks (Arthrozentese, Arthroskopie) nimmt gemäß aktueller wissenschaftlicher Mitteilung der DGFDT zur Therapie der CMD (DGFDT, 5/2022) bei arthrogenen Erkrankungen heute einen Platz unter den frühen Therapieoptionen ein. Die minimalinvasiven Therapien sind hier auf hohem Evidenzniveau (LoE 1) als effizient belegt und den konservativen Therapieoptionen hinsichtlich Schmerzreduktion und Verbesserung des Bewegungsumfangs bei arthrogenen Funktionsstörungen sogar signifikant überlegen, Insofern ist es in den letzten Jahren zu ei nem Paradigmenwechsel gekommen. Anstatt wie in der Vergangenheit nach Versagen aller konservativen Therapieoptionen als „last resort“ in Betracht gezogen zu werden, ist heute als evidenzbasiertes Prozedere zu fordern, dass die Indikation für minimal invasive gelenkchirurgische Verfahren geprüft werden soll, sobald sich abzeichnet, dass die üblicherweise als Initialtherapie eingesetzten konservativen Therapieoptionen (Schienentherapie, Physiotherapie) nicht den gewünschten Erfolg zeigen. Unter dem heute die CMD-Therapie leitenden Konzept, eine Schmerzchronifizierung bei CMD-Patienten zu vermeiden (vgl.ICOPS), sollten die behandelnden ZahnärztInnen daher frühzeitig (d.h. rechtzeitig vor Ablauf einer 3Monatsfrist) die minimalinvasiven chirurgischen Therapieoptionen in ihr Behandlungskonzept integrieren. Im Vortrag werden die wichtigsten minimalinvasiven Therapieoptionen (Arthrozentese, Arthroskopie) mit den jeweiligen Indikationen vorgestellt einschließlich der Optionen für Botulinumtoxin in der Therapie bei myogener CMD und bei Bruxismus.
Der Programmpunkt findet am Samstag, 16. November 2024 von 11:45 Uhr bis 12:45 Uhr in der Bismarckhalle, Siegen-Weidenau statt.
Univ.-Prof Dr. med. Dr. med. dent. Andreas Neff, Marburg
Curriculum vitae mit den wichtigsten beruflichen Daten
Name: N E F F, Andreas Michael, Univ.-Prof. Dr. med. dent. Dr. med.
- Geboren: 25.10.1958 in München
- 3/1984 Promotion zum Dr. med. dent. (LMU München)
- 1/1991 Fachzahnarzt für Oralchirurgie (BLZK)
- 7/1995 Promotion zum Dr. med. (TU München)
- 8/1996 Arzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (BLÄK)
- 3/2000 Zusatzbezeichnung „Plastische Operationen“ (BLÄK)
- 6/2002 Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der TU München
- 11/2002 Habilitation und Ernennung zum Privatdozenten
- 11/2003 Alex-Motsch-Preis der Arbeitsgemeinschaft für
Funktionsdiagnostik und Therapie (AFDT) - 7/2004 ff Koordinator der Leitliniengruppe „Kiefergelenkchirurgie“ derDGMKG
- 4/2007 Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Marburg, UKGM GmbH
- 4/2008 Ernennung zum Universitätsprofessor (W3) an der Philipps-Universität Marburg
- 4/2009 Gründungsmitglied der European Society of Temporomandibular Joint Surgeons (ESTMJS), Präsident 2017-2019
- 5/2009 Zertifikat Schmerztherapie in der MKG-Chirurgie (AMKG)
- 12/2010 Spezialist für Funktionsdiagnostik und –therapie (DGFDT)
- 12/2019 Honorary Professor of the Bogomolets National Medical University, Kyiv (Prof. h.c.)
- 3/2022 Zertifizierte Medizinische Begutachtung (HLAEK)
- 6/2022 Zertifikat Schlafmedizin in der MKG-Chirurgie (AMKG)
- 12/2023 Leiter der Akademie der DGMKG
Mitglied der DGMKG, DGZMK, DGFDT, IBRA, SORG, DOESAK
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