2015 9
Juni
   
19:00
Beginn
   
Hörsaal
D-K J-S
Ort

Erkennen von unangenehmen Patienten und Verhaltensstrategien zum Eigenschutz und Schutz der Mitarbeiterinnen

Im ärztlichen wie zahnärztlichen Behandlungsalltag spielen Probleme mit „schwierigen“ Patienten eine erhebliche Rolle. Obwohl die Zahl der unangenehmen Kontakte im Vergleich zur Menge der zumindest zufriedenen „Kunden“ eher klein ist, ist der damit verbundene Faktor von Unsicherheit, Ärger, Angst oder gar Wut im gesamten Praxisteam groß: „An diese Fälle denkt man ewig!“

Besserwisser, Querulanten, Dauerredner, Schweiger, Selbstdarsteller, Angstpatienten oder ständig neu vorsprechende Schmerzpatienten sowie alle Arten von „Merkwürdigen“ mit schwierig einzuschätzenden psychischen Auffälligkeiten führen in der Praxis schnell zu erhöhter Alarmbereitschaft bei allen Mitarbeitern und saugen im Behandlungsverlauf an den nervlichen Ressourcen.

Fachliches Wissen und handwerkliche Fertigkeiten treten beim Umgang mit diesem Patientenklientel schnell in den Hintergrund. Gefragt sind hier ganz besonders ein Früherkennungssystem für mögliche Störungen im therapeutischen Setting bei notwendiger Reflexion des eigenen Verhaltens, Kenntnisse über Standardprobleme, die sich zumeist aus bestimmten Persönlichkeitsakzentuierungen bis -störungen und/oder psychischen Erkrankungen entwickeln, sowie ein souveräner Umgang mit – berechtigter wie unberechtigter – Kritik in sich häufig aufschaukelnden Auseinandersetzungen.

Jeder Fall liegt anders, es kann daher keine allgemeingültigen Regieanweisungen für den Umgang mit unangenehmen Patienten geben. Wichtig ist die grundlegende Erkenntnis, dass man sich vor derartigen Problemstellungen nicht völlig hüten kann und das Gelingen einer fruchtbaren Auseinandersetzung auch wesentlich von der persönlichen Einstellung des Praxisteams zu dieser Gruppe von Patienten abhängt. Entspannung kommt oft schon dadurch zustande, dass man sich klar macht: „Das gehört einfach dazu!“

Besprochen werden zunächst Standardsituationen mit Patienten, die folgende, sich teilweise überlappende Persönlichkeitszüge aufweisen: Paranoid, dissozial, histrionisch, ängstlich-vermeidend oder narzisstisch. Im Weiteren werden schizophrene und affektive Erkrankungen, phobische Störungen, Angststörungen und somatoforme Störungen hinsichtlich möglichen Konfliktpotentials dargestellt. Dabei geht es einerseits um das möglichst frühzeitige Erkennen der Grundmuster des Denkens und Verhaltens in Auseinandersetzungen auf Seiten des Patienten und andererseits um erfahrungsgemäß vorteilhafte Verhaltensstrategien auf Seiten des Praxisteams. Dabei gilt stets, einerseits konzentriert, sachbezogen, ruhig und verbindlich zu bleiben, andererseits aber auch mal eindeutig einen Punkt zu setzen, wenn Beschwerden inhaltlich oder in der Art des Vorbringens kein weiteres Eingehen darauf sinnvoll erscheinen lassen.  


Die Veranstaltung findet am Dienstag, 9. Juni 2015 um 19:00 Uhr im Hörsaal Diakonie-Klinikum Jung-Stilling statt.





Dr. Martin Gunga, Lippstadt

Vita

Dr. Gunga, Jahrgang 1952, studierte von 1970 bis 1975 Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Heidelberg sowie Göttingen und schloss das Studium mit dem Theologischen Examen an der Universität Göttingen ab. Anschließend studierte er von 1975 bis 1982 Humanmedizin an der Universität Münster und promovierte 1983 am Institut für Theorie und Geschichte der Medizin der Universität Münster.

Von 1982 bis 1987 absolvierte Dr. Gunga die Facharzt-Ausbildung zum Arzt für Neurologie und Psychiatrie. 1989 erhielt er die Zusatzbezeichnung Psychotherapie und 1998 die Anerkennung als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit 2001 war er Chefarzt der Abteilung für Integrative Psychiatrie und Psychotherapie an den LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein mit drei Tageskliniken und zwei Institutsambulanzen. 2016 beendete er die klinische Tätigkeit, er ist seitdem als Gutachter im nervenärztlichen Fachgebiet tätig.

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