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Evidenz in der Endodontie
Wie in der gesamten Medizin gewinnt auch in der Endodontie die Umsetzung von Evidenz-basierten Konzepten eine immer größere Bedeutung. Zu verschiedenen Aspekten der endodontischen Therapie liegen aktuell Evidenz-basierte Therapieempfehlungen vor. Im Rahmen des Vortrages sollen daher anhand der aktuell verfügbaren Evidenz konkrete Empfehlungen für die tägliche Praxis gegeben werden:
Über die Festlegung des apikalen Endpunkts der Wurzelkanalbehandlung wird derzeit kontrovers diskutiert. Auf der Grundlage Evidenz-basierter Daten sollen sowohl Empfehlungen zur Bestimmung dieses Endpunktes gegeben wie auch die derzeit verfügbaren Methoden zur Bestimmung der Arbeitslänge (Endometrie versus röntgenologische Bestimmung) miteinander verglichen werden.
Bei Vorliegen einer infizierten Pulpanekrose muss von einer vollständigen mikrobiellen Besiedlung des Endodonts ausgegangen werden. Es ist bekannt, dass allein durch eine mechanische Aufbereitung eine ausreichende Keimverarmung nicht erzielt werden kann. Insofern sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um eine für den klinischen Erfolg ausreichende Reduzierung der intrakanalären Mikroorganismen zu erreichen. Hierzu ist neben einer temporären medikamentösen Wurzelkanaleinlage in erster Linie auch ein effizientes Spülprotokoll von ausschlaggebender Bedeutung. Es soll daher sowohl ein konkretes Spülprotokoll vorgestellt als auch eine Evidenz-basierte Bewertung gegeben werden, ob medikamentöse Wurzelkanaleinlagen bei der Behandlung des infizierten Wurzelkanals erforderlich sind.
Im Rahmen des Vortrages werden neuartige Methoden der Wurzelkanalfüllung mit dem immer noch gültigen Goldstandard, der lateralen Kondensation von Guttapercha in Kombination mit einem unlöslichen Sealer, verglichen. Abschließend sollen anhand der aktuell verfügbaren Evidenz Empfehlungen gegeben werden, welche Obturationstechniken derzeit als „State-of-the-art“ anzusehen sind.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. August 2015 um 19:00 Uhr im Hörsaal Diakonie-Klinikum Jung-Stilling statt.
Prof. Dr. Edgar Schäfer, Münster

Vita
- 1987 Staatsexamen und 1988 Promotion.
- 1996 Habilitation und 2002 Ernennung zum apl. Professor an der Universität Münster.
- Von 1995 bis 2005 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ)
- 2004-2009 zunächst Vorstandsmitglied und von 2009-2011 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Endodontologie und dentale Traumatologie (AGET) in der DGZ.
- 2006 Ruf auf den Lehrstuhl für Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
- Seit 2007 Managing Editor-in-Chief des internationalen Fachjournals „ENDO-Endodontic Practice Today“.
- Seit 2008 Leiter der Zentralen Interdisziplinären Ambulanz in der ZMK-Klinik des Universitätsklinikums Münster.
- Seit 2011 Vorstandmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET).
- seit 2012 Associate Editor des internationalen Fachjournals "Odontology"
- 2014 - 2016 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ)
Spezialist für Endodontologie der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET). Active und Certified Member der European Society of Endodontology (ESE). Associate Member der American Association of Endodontists (AAE).
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