2020 11
Februar
   
19:15
Beginn
   
Hörsaal
D-K J-S
Ort

Ernährungslenkung / Probiotika

"Biofilmmanagement: Brauchen wir neue Konzepte?!" 

Aktuelle Erkenntnisse zur Entstehung parodontaler Erkrankungen belegen mittlerweile, dass nicht mangelhafte Mundhygiene per se sondern eine bakterielle Dysbiose d.h. eine entzündungsförderliche Veränderung der Verteilung einzelner bakterieller Spezies in den oralen Biofilmen den wahren Auslöser gewebsdestruktiver chronischer Entzündungsprozesse am Parodontium bildet.

Wir wissen, nicht die Quantität sondern die Qualität der Plaque ist der entscheidende ätiologische Faktor, und die übliche mechanische Reinigung und der adjunktive Einsatz von Antibiotika kann nur kurzfristig einen therapeutisch günstigen Einfluss auf die Ausprägung parodontaler Entzündungen nehmen. Ohne die Kenntnis und Modulation der wahren Triggerfaktoren ist jedoch ein Rezidiv der entzündungsauslösenden Dysbiose meist unvermeidlich. Neben der etablierten mechanischen Plaquekontrolle (maschinell/manuell) kann der Einfluss entzündungshemmend wirkender probiotischer Keime eine sinnvolle therapeutische Ergänzung sein. Hierdurch eröffnen sich neue Therapieoptionen; insbesondere beim Erhalt schwer vorgeschädigter Zähne, sowie in der Therapie und Prävention älterer Menschen, die häufig wegen der erforderlichen manuellen und kognitiven Fähigkeiten an der adäquaten mechanischen Plaquekontrolle scheitert.

 

Gibt es eine verlässliche Diagnostik der präklinischen Periimplantitis– mit welchen therapeutischen Konsequenzen?"

Aufgrund der steigenden Anzahl zahnärztlicher Implantate ist zwangsläufig mit einer Zunahme postimplantologischer Komplikationen zu rechnen. Hierbei gewinnt vor allem die frühzeitige Therapie periimplantärer Infektionen  an Bedeutung. In Anlehnung an die Parodontologie müssen die prophylaktischen Maßnahmen im Rahmen der Nachsorge an die implantatspezifische Situation angepasst und übertragen werden. Darüber hinaus müssen wir uns speziell bei der Periimplantitistherapie mit Therapieoptionen auseinandersetzen, die durchaus experimentelle Denkansätze in sich tragen, da die Daten aus Forschung und Lehre mangelhaft sind. Dabei spielen nicht chirurgische, chirurgisch-resektive und chirurgisch regenerative Therapieverfahren eine Rolle. Die Möglichkeiten von lokalantibiotischen Therapien zeigen interessante Therapieansätze.

Oberstes Gebot bleibt aber, eine individuell erarbeitete Nachsorge und konsequente Prophylaxe sichert am besten das therapeutische Ergebnis. Die Kontinuität in der Patientenbegleitung ist das Erfolgsrezept.

Kursinhalt:

Ätiologie periimplantärer Erkrankungen

Diagnostische Parameter – „mikrobiologisch/genetisch“

Präventionstherapien

Nachsorgeprogramme und klinische Fälle

Bedeutung von Probiotika in der Vor- und Nachsorge

 

Strukturerhalt des Alveolarknochens durch „Socket-  oder „Ridge Preservation“

Die Heilung von Extraktionsalveolen und die Resorbtionsprozesse nach einer Extraktion war in den letzten Jahren im Mittelpunkt von zahlreichen, wissenschaftlichen Untersuchungen. Der Verlust eines Zahnes geht zwangsläufig mit Verlust an Hart- und Weichgewebe einher. Beim Menschen gehen innerhalb der ersten sechs Monate nach der Extraktion bis zu 52% der  bucalen Knochenlamelle und ca 2-4 mm der vertikalen Alveolarkammhöhe verloren.

Deutlich beeinflusst werden kann die physiologische Reaktion durch verschiedene Konzepte: man spricht hier von einer sogenannten „Socket und Ridge Preservation“. Dabei wird jeweils unterschieden, ob die Extraktionsalveole Knochenwanddefekte aufweist oder nicht.

Der Zahnarzt muss unmittelbar nach der Zahnentfernung entscheiden, welche regenerativen Erhaltungsmaßnahmen anzuwenden sind, unabhängig welche weiteren Behandlungsmaßnahmen  (konventionell prothetisch/implantologisch) geplant sind. Anhand von wissenschaftlichen Daten und Fallbeispielen werden die unterschiedlichen Modelle diskutiert.

Kursinhalte: Entscheidungskriterien für den „Knochenerhalt“

                 Klinische Fallbeispiele

 

 

Nicht- chirurgische Parodontitis Therapie:

mögliche Verfahren in der „Alltagspraxis“!

Kaum ein Fach in der Zahnheilkunde hat in den vergangenen Jahren eine solche Dynamik entwickelt wie die Parodontologie. Während sich die theoretischen Kenntnisse im Bereich der Parodontitisätiologie und -pathogenese ständig vermehren, sind neue Therapieansätze eher weniger beschrieben. Vor diesem Hintergrund erscheinen tradierte Behandlungsverfahren höchst aktuell, obwohl sie nach wie vor den bekannten Limitationen unterliegen. Zentraler Bestandteil der initialen Parodontitistherapie ist die mechanische Entfernung der Wurzelauflagerungen und des Biofilms.

Hierbei kommen neben den traditionellen Handinstrumenten auch schall- oder ultraschallbetriebene, oszillierende Scaler und weitere therapeutische Verfahren wie Laser- oder photodynamische Verahren zum Einsatz.

In dem Vortrag werden aus den Bereichen der biofilmorientierten Parodontitistherapie der aktuelle Kenntnisstand vermittelt, und auf dem Boden der vorhandenen Evidenz die Praxistauglichkeit der Verfahren und Strategien beleuchtet.

 


Die Veranstaltung findet am Dienstag, 11. Februar 2020 um 19:15 Uhr im Hörsaal Diakonie-Klinikum Jung-Stilling statt.





Prof. Dr. med. dent. Ralf Rößler, Ludwigshafen

Vita

  • Von 1990 bis 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Oberarzt der Abteilung Parodontologie im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Giessen.
  • Von 1998 – 2006 wiss. Leiter der ZMF-Schule der Zahnärztekammer Niedersachsen.
  • Von 2001- 2006 Lehrauftrag an der CHARITÉ – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie.
  • Seit 2004 Partner in einer Gemeinschaftspraxis (Prof. Dr. Dhom und Partner, Ludwigshafen/Rhein), mit den Tätigkeitsschwerpunkten plastisch-ästhetische und regenerative Parodontalchirurgie, Implantologie und Prophylaxe
  • Dozent im Masterstudiengang für Implantologie an der Steinbeis-Hochschule Berlin, sowie in curricularen Fortbildungen verschiedener Landeszahnärztekammern und Fachgesellschaften.
  • Von 2011-2014 Nebentätigkeit als Oberarzt in der Abteilung Parodontologie der Philipps Universität Marburg
  • Seit 1.4.2014 Professur für interdisziplinäre Parodontologie und Prävention an der Praxishochschule in Köln und Leiter des Instituts „Praxisdienste“ der Praxishochschule.
  • Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen.
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