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Neue Klassifikation in der PAR
Im November 2017 entwickelte die American Academy of Periodontology (AAP) in Kooperation mit der European Federation of Periodontology (EFP) im Zuge des „World Workshop on the Classification of Periodontal and Peri-implant Diseases and Conditions“ ein neues Klassifikationsschema für parodontale und periimplantäre Erkrankungen und Zustände, das im Juni 2018 im Zuge der EuroPerio 9 in Amsterdam publiziert wurde und im Rahmen dieses Vortrages präsentiert werden soll.
Notwendig wurde die Aktualisierung der Klassifikation auf Grund eines umfangreichen Wissenszuwachses aus epidemiologischen, grundlagenorientierten sowie klinischen Studien seit Veröffentlichung der bisher gültigen Klassifikation im Jahr 1999. Die vormals als „chronisch“ oder „aggressiv“ beschriebene Verlaufsform der Parodontitis wird nun in einer einzigen Kategorie „Parodontitis“ zusammengefasst. Eine weiterführende Differenzierung der Erkrankungsformen wird durch ein mehrstufiges System unterschiedlicher Stadien („staging“) und Grade („grading“) ermöglicht. Dabei hängt das „staging“ im Wesentlichen vom Schweregrad der Erkrankung bei Erstvorstellung sowie von der zu erwartenden Komplexität der Therapie ab, wohingegen das „grading“ weiterführende Informationen über die biologischen Eigenschaften der vorliegenden Erkrankung liefert. Es umfasst eine Analyse der bisherigen Erkrankungsprogression, die Beurteilung des Risikos für eine zukünftige Progression der parodontalen / periimplantären Destruktion sowie die Einschätzung, inwieweit die vorliegende Parodontitis einen negativen Einfluss auf die Allgemeingesundheit des Patienten haben könnte.
Die vollständig aktualisierte Klassifikation parodontaler und periimplantärer Erkrankungen sowie Zustände soll dem gesamten parodontologisch-implantologisch tätigen Praxisteam – hinsichtlich der zuvor genannten Aspekte – Unterstützung bieten und sowohl das Verständnis für die Erkrankung verbessern, als auch die Kommunikation mit dem Patienten im Hinblick auf die Notwendigkeit einer suffizienten parodontalen Nachsorge fördern.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 6. Oktober 2020 um 19:00 Uhr im Hörsaal Diakonie-Klinikum Jung-Stilling statt.
Dr. Inga Harks, Rheine
- 1999-2004: Studium der Zahnmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- 2004: Approbation als Zahnärztin
- 2006: Promotion
- 2005 -2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Poliklinik für Parodontologie Universitätsklinikum Münster (Direktion: Univ.-Prof. Dr. med. dent. T. F. Flemmig)
- 2006-2009: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Poliklinik für Parodontologie Universitätsklinikum Münster (Direktion: Univ.-Prof. Dr. med. dent. B. Ehmke)
- 2009: Anerkennung zur Fachzahnärztin für Parodontologie durch die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe
- 2009: Anerkennung zur Spezialistin für Parodontologie durch die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.
- seit 2009: Oberärztin, Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung
- seit 2016: Leitung der Sektion Präventive Zahnheilkunde, Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung
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